Vor dem alten Herrenhaus

Mitten im Wald landeten Lilith und Luca vor dem alten Herrenhaus. Das Haus war aus weißen Sandstein, über dem bereits Efeuranken wuchsen. Es sah verlassen, aber einladend aus. Zögernd stieg Lilith die Stufen zum Portal hoch und drückte die schwere Flügeltür auf. Vorsichtig spähte sie hinein und huschte dann ins Haus.
>>>Die Eingangshalle

Luca musterte misstrauisch das Gebäude, jedoch gefiel es ihm eigentlich recht gut.
Nachdem er es einige Zeit betrachtete, folgte er Lilith in die Eingangshalle.

-> Die Eingangshalle

Vor dem alten Herrenhaus ließ Luca Liliths Hand los, küsste ihre Stirn und sagte dann mit leicht verliebter Stimme:" Ich werde einmal raufgehen und meinen Bogen und die Pfeile ablegen. Außerdem möchte ich noch kurz duschen gehen, wenn es dir recht ist. Du kannst ja deine Wurfsterne ausprobieren. Ich komme so schnell, wie möglich wieder zu dir."
Er musste sich eingestehen, dass er es nicht einmal ein paar Minuten ohne ihr aushielt. Dann küsste er sie noch einmal und ging in das alte Herrenhaus mit Pfeil und Bogen am Rücken.

-> Lucas und Liliths Zimmer

Lilith

Lilith sah ihm mit einem Lächeln auf den Lippen nach, diesem speziellen verträumten Lächeln, das scheinbar nur Verliebte zeigten.
Sie nahm ihre neuen Wurfsterne aus der Tasche, wog sie in der Hand und sah sich nachdenklich um. Eine alte Eiche erschien ihr als ein geeignetes Ziel.
Sie schloss die Augen,atmete tief durch und warf den Stern.
Ihre Augen flogen im Moment des Loslassens auf und weiteten sich dann.
Vor ihr stand plötzlich ein junger Mann, der ihren Wurfstern zwischen den Fingern drehte.
Wo war er hergekommen? Die Tatsache, dass sie ihn nicht gehört hatte, beunruhigte sie. Aber was sie noch mehr beunruhigte und irritierte, war das Aussehen ihres Gegenübers.
Es kam ihr vor als würde sie in einen Spiegel blicken.
"Wer bist du?", brachte sie schließlich raus. "Und was willst du hier?"

Ciaran

Das war sie also. Seine Zwillingsschwester. Es war tatsächlich nicht zu leugnen, die Kleine sah aus wie ein weibliches Abbild von ihm. Sie war gewachsen seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Vom Kleinkind zur jungen Frau.
Aber das änderte nicht.
Er drehte den in der Sonne glänzenden Wurfstern weiter zwischen seinen Fingern und lächelte kalt als sie ihm die obligatorischen Fragen stellte.
"Aber, aber meine Liebe. Erkennst du deinen eigenen Bruder nicht?", erwiderte er, gespielt beleidigt.

Lilith

Schockiert riss Lilith die Augen auf. Ihr...Bruder? Sie hatte keinen Bruder! Sie war ein Einzelkind, sie war immer eines gewesen, wo sollte dieser Bruder herkommen?
Und wieso sah dieser Fremde dennoch aus wie sie?
Ihr Kopf schwirrte, sie wusste nicht was sie denken sollte.
"Mein...Bruder? Ich habe keinen Bruder?"

Ciaran

Ciarans Lächeln wurde bitter. "Nein, natürlich nicht. Meine-unsere- Eltern haben es ja vorgezogen mich zu vergessen. Ich habe in ihren Augen nie existiert und in deinen auch nicht wie es scheint."

Lilith

Liliths Blick war unsicher, als sie einen Schritt auf den jungen Mann zutrat, der behauptete ihr Bruder zu sein. Und wenn sie ehrlich war, es ließ sich nicht leugnen, dass sie zweifelsohne Zwillinge waren.
"Aber, wieso? Wieso weiß ich nichts von dir? Wo warst du all die Jahre?", fragte sie mit schwacher Stimme.

Ciaran

"Wieso du nichts von mir weißt? Ich war es wohl nicht wert, dass man nach mir suchte. Wo ich war? Oh hier und da, ab und an auf der Flucht." Sein Lächeln wirkte nun ein wenig unheimlich.
Ob sie wohl Angst vor ihm hatte?

Lilith

Angst war jedoch gerade das Letzte das Lilith zeigte. Stattdessen blickte sie ihren...Bruder lange an, bevor sie zögerlich Schritt um Schritt auf ihn zutrat und ihre Arme nach ihm ausstreckte. Eine stumme Bitte, wie von einem kleinen Kind, so wie sie sich gerade auch fühlte.

Ciaran

Ciaran war ein wenig überrascht aber erfreut. Das lief ja bestens! Es würde ihm höllischen Spaß bereiten ihr zu zeigen wer ihr Bruder wirklich war, soviel stand fest.
Er zog sie in seine Arme und spürte ihren warmen Körper an seinem.
Hm, wenn sie nicht seine Schwester wäre...Er verwarf den Gedanken. Dazu war er nicht hier.
Leise flüsterte er ins Ohr "Sag, wo ist denn dein süßer kleiner Racheengelfreund? Wie hieß er noch...Luca? Will er sich nicht rächen?"

Lilith

Lilith sah verwirrt auf. "Rächen? Wofür?" Verwirrt schaute sie Ciaran in die dunklen Augen, bis sich langsam die Puzzleteile zusammensetzten. Sie warf einen Blick auf seinen Rücken.
Schillernde Flügel. Ein Scherbenengel.
'Sag mir, gibt es in deiner Familie andere Scherbenengel? Männliche?' Lucas Frage zu Beginn ihrer Bekanntschaft tauchte in ihrem Kopf auf.
Aber das konnte doch nicht sein oder? War...ihr Bruder? Nein, nein. Sie schüttelte den Kopf.

Ciaran

Belustigt verfolgte Ciaran wie seine Schwester 1 und 1 zusammenzählte nur um den darausfolgenden Schluss wieder zu verdrängen.
Ein irrer Funke glomm in seinen Augen als er sie bei den Armen packte und sie zwang sie anzusehen.
"Sag mir, kleine Lilith, wie fühlt es sich an mit dem Mann zusammen zu sein, dem ich alles genommen habe? Wirst du es nun noch ertragen ihm in die Augen zu sehen? So schwere Schuld auf deinem zerbrechlichen Herzen..."

Lilith

Lilith versuchte sich loszureißen, doch sein Griff war zu fest.
Panisch rief sie nach Kyle, Rose, Lucy, Diana...doch niemand antwortete ihr. Immer verzweifelter wurden ihre innere Schreie, aber ihre Seelen blieben stumm.
Tränen bildeten sich in ihren dunklen Augen.
Ciarans Lachen holte sie zurück. "Sie kommen nicht wieder Lilylein. Ich habe sie eingesperrt, ganz allein in der Dunkelheit. Sie können dir nicht helfen, weder jetzt noch in der Zukunft!"
Lilith schrie und schlug um sich, sie versuchte ihren Bruder zu treffen.
Ciaran packte sie nur noch fester und zog sie zu sich. "Das würde ich lassen, süße Lilith, wenn du nicht willst, dass du ebenso endest wie alle anderen-aufgeschlitzt und ohne einen Funken Leben in dir", drohte er ihr.
Lilith rannen stumme Tränen über das Gesicht. Das war nicht ihr Bruder! Das war ein Monster!
"Luca", wimmerte sie, betend, flehend, dass er herkommen würde.

Ciaran

Sie wimmerte den Namen dieses Schwächlings. Nun, das sollte ihm Recht sein, dieser Luca stand noch auf seiner Liste.
Er musste sterben.
Ciaran musterte die junge Frau in seinen Armen. Schwester hin oder her, sie war wirklich schön. Und was sollte er sagen, Verbote und Moral hatten ihn noch nie geschert...
Unheilvoll lächelnd beugte er sich zu ihr hinab.
"Vielleicht braucht er ja etwas Ansporn hierher zu kommen, hm? Da kann ich dir behilflich sein..."
Ohne auf ihre Proteste zu achten, nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie, ihre Fäuste, die gegen seine Brust trommelten, beachtete er nicht.

(Auftritt Luca^^ Am besten du siehst sie vom Fenster her)

(okay, das muss ich los werden: das hast du wirklich großartig geschrieben, sry, aber ich habs noch ein bisschen dramatischer gemacht und ihm noch eine vergewatigung von lucas schwester um den hals gehängt ist das eh okay?)

Luca stürmte auf ihn zu und der Anblick, der sich ihm bot, war kaum zu ertragen. Erst aus der Nähe erkannte er die Ähnlichkeit der beiden und er begann zu realisieren, dass die beiden miteinander verwandt sein mussten, einen anderen Grund für diese Ähnlichkeit konnte es nicht geben. Ohne Nachzudenken wandte Luca seine spezielle Fähigkeit an, seinen Willen anderen aufzwingen.
"Lass Lilith los", rief er wutentbrannt und wusste, dass der Scherbenengel es machen musste, weil er ihm den Willen aufzwang, in seinen Gedanken. In weiterer Entfernung sah er die beiden an und war in einer Verteidigungspose, aus Sicherheit, doch ihm war klar, dass bevor der Kampf kam, erst noch einige Erklärungen fällig waren.
"Du hast mich gefunden, Gratulation!", sagte er sarkastisch und fragte dann eher an beide gerichtet:" Woher kommt diese Ähnlichkeit?" Sein Ausdruck wurde gequält.

(danke fürs Kompliment und das ist doch gut so, es passt zu Ciaran, ich meine...er küsst seine eigene Schwester nur um Luca zu ärgern, da ist das andere nicht unwahrscheinlich)

Ciaran

Da war auch schon der kleine Racheengel und er war wütend. Sehr gut. Ciaran grinste in den Kuss mit Lilith hinein, die inzwischen aufgehört hatte sich zu wehren, ihre Arme hingen schlaff herab, während Tränen ihr Gesicht benetzten.
Eine unsichtbare Macht zwang ihn jedoch seine Schwester loszulassen.
"Netter Trick", meinte er und lachte dann. "Woher diese Ähnlichkeit kommt? Nun das ist ganz einfach...Lily willst du es ihm nicht verraten?"
Abwartend sah er sie an.

Lilith

Eine wütende Stimme riss sie aus ihrer Lethargie. Erleichterung durchströmte sie. Luca. Er war hier! Und zwang Ciaran auch gleich, sie loszulassen. Sie taumelte zurück und sank zu Boden, das Gesicht in den Händen vergraben.
Lucas Frage brach ihr beinahe das Herz, denn die Antwort war grausam. Sie sah auf, Tränenspuren auf den Wangen, die Augen voller gemischter Gefühle. Trauer, Wut, Scham, Angst, Schuld.
"Er...ist mein Bruder", brachte sie heraus und sah Luca an.
Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab.
"Es tut mir so Leid", flüsterte sie.

Luca konnte es nicht fassen. Die Worte schienen jegliches Glücksgefühl, jegliche Verliebtheit zu zerschmettern. Liliths Worte stießen Löcher in seinen Bauch, den obwohl er ein Racheengel war, hatte er Gefühle und Lilith hatte ihm wieder die Chance gegeben so zu sein, wie früher.
Verletzt und wütend zu gleich sah er Lilith an:" Du hast mich also so angelogen. Ich hab dir vertraut, ja, ich hab mich sogar in dich verliebt, dachte du wärst es, die Richtige, und was ist? Du hast einen Bruder, einen Scherbenengel, der meine ganze Familie und mich zerstört hat. Ich habe dich am Anfang gefragt und du hast mich einfach so schamlos betrogen."
Seine wut vermischte sich mit Verletztheit, doch der Zorn stieg immer mehr in ihm auf. Es war schließlich nicht nur Lilith hier, sondern auch Ciaran, sein Erzfeind.
"Was sollte das gerade eben? Warum in aller Welt, küsst du deine Schwester? Kennst du nicht einmal hier Grenzen? Aber stimmt, warum frage ich eigentlich, du kanntest sie ja nicht einmal bei meiner Schwester, oder?" Seine Stimme war von Zorn durchzogen und seine Flügel schienen blutrot zu funkeln, genauso wie seine Augen, die lichterloh brannten.

Lilith

Liliths Augen weiteten sich erschrocken, als sie seine Worte hörte. Wild schüttelte sie den Kopf. "Ich habe nicht gelogen! Ich wusste nichts von ihm, bis vor wenigen Minuten. Bitte, glaub mir", flehte sie Luca an. Sie wollte ihn nicht verlieren! Nicht ihn, der ihr in wenigen Stunden wichtiger geworden war als alles andere in ihrem Leben. Der ihr gezeigt hatte wie es war zu leben...zu lieben.
"Bitte...", flüsterte sie nur, während sich eine schwere Last auf ihr Herz zu legen schien.
Rose, Lucy, Diana, Kyle...sie waren fort. Von Ciaran eingesperrt und sie hatte keine Ahnung wie und ob sie sie befreien konnte.
Und nun würde sie auch noch Luca verlieren.
Sie war wieder allein.
Ihre Arme schlangen sich um ihren schmalen Körper, als müsste sie sich daran hindern auseinander zu fallen.

Ciaran

Amüsiert verfolgte Ciaran das Schauspiel. "So schnell verstößt du sie, Luca? Mein Schwesterchen sagt die Wahrheit, sie wusste nichts von meiner bezaubernden Existenz. Schade, schade. Gut gemacht übrigens. Sieh sie dir mal an. Kurz vorm dem Zusammenbruch.
Es wird mir eine Freude sein sie endgültig zu zerbrechen, so wie ich es mit deiner Schwester getan habe"
Ein roter Funke glomm in seinen Augen, seine Stimme klang höhnisch.

Luca versuchte ruhig zu atmen.
Atme, ein und aus, ein und aus...
Er hörte Lilith zu und als Ciaran ihre Antwort bestätigte, wurde ihm klar, dass er sie unbeabsichtigt beschuldigt hat. Sie hatte ihn nicht betrogen, doch das milderte seinen Zorn nicht im Geringsten.
Das höhnische Lachen Ciarans machte ihn fast noch wilder, als er sowieso schon war.
Mit absolut ruhiger, kontrollierter Stimme antwortete er ihm:" Falsch! Du hast sie nicht zerbrochen, ja, vielleicht für einige Zeit, aber ich habe sie noch retten können. Kiara lebt glücklich mit ihrem Mann, das Einzige, was von dir an ihr hängen geblieben ist, ist, dass sie jetzt nicht mehr Fliegen kann."
Lucas ruhige Stimme passte nicht ganz zu seinem Auftreten, denn seine Haltung war alles andere als ruhig.
"Ich glaube das ist eine Sache zwischen dir und mir. Weiters denke ich, wir können da Lilith rauslassen oder? Du musst sie nicht auch noch zerbrechen lassen an deinen ekligen Methoden. Ja, sie ist deine Schwester, aber sie wusste nichts von dir und wird auch weiterhin gut ohne dir auskommen."

Ciaran

Lucas Worte entlockten ihm ein weiteres Lachen. "Nun, dann geht es deiner Schwester nun wieder gut, was kümmert es mich? Und was Lilith angeht: Du willst sie da rauslassen? Vergiss es, du hast das kleine Engelchen in dem Moment da mit reingezogen, als du dich in sie verliebt hast. Vorher wäre es mir egal gewesen, aber nun...nun will ich sehen wie du es überstehst noch einmal etwas zu verlieren was dir wichtig ist."
Er sah zu Lilith, die immer noch am Boden kauerte. "Ja, ich muss sie nicht zerbrechen lassen, aber ich will es. Meine süße kleine unschuldige Schwester, Everybodys Darling...ich dachte nicht, dass sie sich wieder aufrappeln kann, nachdem ich ihren geliebten Daddy beseitigt hatte (spontaner Einfall^^) aber gut...es gibt andere Mittel und Wege zu bekommen was ich will. Und bilde dir nichts ein, Luca. Dein Tod ist nicht das Einzige was ich will. Vorher stirbt sie" Ciaran nickte zu Lilith, die Augen wieder auf Luca gerichtet, Wahnsinn in ihnen. "Innerlich, Stück für Stück. Es hat schon begonnen."

Luca schüttelte ungläubig den Kopf.
"Liegt das Glück des Lebens für dich nur im Zerstören anderer Leben? Wie wahnsinng, wie verrückt muss man sein, wenn man den eigenen Vater umbringt, nur um seiner Schwester wehzutun und sie nach Jahren ebenfalls zu töten?"
Aber Luca würde etwas dagegen tun. Er war ein ausgezeichneter Kämpfer. Ciaran hatte nie im Krieg gekämpft, er war nur im Töten gut.
Bevor er Lilith etwas antat, vor seinen Augen, würde er noch ihn beseitigen müssen.
"Lilith, hol Diana", sagte er in ihre Richtung, die Augen immer noch auf Ciaran gerichtet, in dessen Augen der blanke Wahnsinn stand. Zwei Kämpfer waren trotz allem besser als einer.
"Hast du nie daran gedacht dein Leben zu ändern? Gut zu werden, eine Frau zu finden, Kinder zu bekommen? Besteht bei dir alles aus Töten? Was ist das für ein Leben? Was hat dich so zerbrochen?"
Luca war klar, dass es wohl auch etwas in Ciarans Leben gegeben haben muss, dass ihn zu einem Scherbenengel gemacht hat.

Ciaran

"Glaubst du wirklich du könntest mir ins Gewissen reden? Glaubst du ich würde dir meine Lebensgeschichte erzählen, kleiner Racheengel? Da täuschst du dich. Vielleicht bin ich wahnsinnig, doch es gab nie etwas das ich mehr genossen habe. Wenn Wahsinn der Preis ist, zahle ich ihn."
Ciarans Lächeln wich von seinem Gesicht und machte einer eiskalten Maske Platz. "Meine Schwester hatte ihren Vater nie verdient. Sie war doch nur ein kleines manipulatives Mädchen, dass mit einem Lächeln alles bekam was sie wollte. Sie sollte erfahren wie es ist nichts zu besitzen. Verstoßen zu sein. Draußen alleine in der Kälte zu sitzen. Endlich bekam sie was mir auch zuteil wurde"

Lilith

Lilith nahm Lucas Stimme wahr, seine Worte die sie baten Diana zu holen. Sie wollte ihm sagen, dass es nicht ging, schluckte die Worte aber herunter. Erst einmal musste sie es versuchen.
Mit aller Macht konzentrierte sie sich darauf Diana herzuholen, doch es kam keine Antwort. Niemand übernahm ihren Körper, als sie all ihre Schilde senkte und sich fallen ließ.
Stattdessen spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf, der sie dazu brachte die Hände darüber zusammenzuschlagen.
Leise wimmerte sie auf. Verflucht was war das? Sie wollte doch Luca helfen...

Ciaran

Seine Augenbraue hob sich als er einen Blick zu Lilith warf. "Ich habe dir doch gesagt, dass deine Seelen fort sind. Wenn du weiter versuchst sie zu erreichen, wird dir das nur wehtun."

Lilith

Lilith hob den Kopf und sah ihn an. Zwischen die Trauer und dem Entsetzen darüber was aus ihm geworden war, mischte sich Wut. Er zertörte alles was sie sich gerade wieder aufgebaut hatte.
Er hatte ihren Vater getötet. Ihren geliebten Dad.
Und wofür?
Ihre dunklen Augen sprühten nun Funken und strahlten Entschlossenheit aus, als sie langsam aufstand.
Sie streckte die Hand zum Himmel aus und rief nach dem Schwert, das sonst immer Diana diente.
"Haoji!"
Ein Schimmern in der Luft und in ihrer Hand tauchte das Schwert auf. Sie drehte die Klinge und richtete sie dann auf Ciaran.

Luca sah die ganze Zeit über in Ciarans Augen, hörte seinem Wahnsinn zu, doch dann bemerkte er im Augenwinkel, wie Lilith wimmerte. Er wollte sie in die Arme nehmen, sie trösten, doch er konnte nicht. Er musste sich konzentrieren. Als Ciaran etwas von Liliths Seelen erwähnte, fragte er mit wütender Stimme:" Wo hast du Diana, Kyle, Lucy und Rose eingesperrt wo und vor allem wie?"
Immer noch kontrollierte er sich, er wusste, dass er die Kontrolle über sich haben konnte, wenn er es nur wollte. Als plötzlich Lilith das Schwert Dianas rief, wanderten seine Augen für einen kurzen Augenblick voller Erstaunen zu ihr. Das war ein Fehler gewesen, denn er hatte Ciaran vollkommen für einige Sekunden vergessen zu beobachten. Griff er ihn nun an oder antwortete er ihm noch? Luca sah die Entschlossenheit in Liliths Augen und im selben Moment realisierte er, dass er seinen Gegnern aus den Augen gelassen hat.

(so it's your choice: also du kannst es dir aussuchen, ciaran kann ihn entweder angreifen und verletzen oder ihm antworten und die chance ungenutzt lassen, wie du willst )

(^^er lässt das ungenutzt, chiaran findet es langweilig wenn seine Opfer abgelenkt sind)

Ciaran
Dieser dämliche Engel ließ ihn doch tatsächlich aus den Augen, nur um zu Lily zu schauen. Mal wieder war sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, dachte er bitter.
Aber er würde ihn nicht angreifen es machte keinen Spaß wenn er seinen Opfern nicht in die Augen sehen konnte, während sie starben.
"Wo ich sie eingesperrt habe? In dm Rückzugsort in dem sie sich auf sonst stets befinden. Nur kommen sie dort jetzt nicht mehr fort" Er lächelte kurz bevor er fortfuhr "Und wie? Auch ich habe eine Fähigkeit, Luca. Nun rate was ich damit tun kann"

Luca lächelte bitter.
"Haha, sehr witzig. Du bist so amüsant, wie damals. Immer für einen Scherz zu haben."
Er überlegte kurz. Immerhin waren sie zwei, die kämpfen konnten. Lilith musste es einfach hinkriegen, immerhin war es auch ihr Körper der gegen ihn gekämpft hatte, nur eben im Besitz von Diana. Er spürte seinen Bogen und seine Pfeile am Rücken und ihm war klar, dass er schnell sein musste.
"Ich glaube aber wir können den Spaß beiseite lassen und zu Wichtigerem kommen."
In einer beinahe schon überirdisch schnellen Bewegung nahm er seinen Bogen mit einem Pfeil, spannte diesen und ließ die Sehne los, sodass der Pfeil genau Ciaran traf, den Luca verfehlte sein Ziel beinahe nie. Erst jetzt übernahm Luca langsam die komplette Rachelust eines Racheengels.

Lilith

Lilith sah wie sich der Pfeil in die rechte Schulter ihres Bruders bohrte und sie schnappte nach Luft, verdrängte das aufkommende Gefühl der Schuld aber gleich wieder, schließlich war das hier eindeutig berechtigt.
Ihr Bruder taumelte getroffen zurück und das war eine Chance die sie nutzten musste.
Mit einem Flügelschlag war sie in der Luft, über ihm und schlug mit dem Schwert zu.

Ciaran

Gleißender Schmerz durchzuckte seine Schulter, als sich ein Pfeil hinein bohrte. Die Wucht ließ ihn kurz taumeln, doch er fing sich rechtzeitig um den Schatten aus den Augenwinkeln wahrzunehmen und das herabsausende Schwert. Blitzschnell zog er seine eigene Klinge, drehte sich um und parierte den Hieb, sodass seine Schwester zurückgeschleudert wurde.

Lilith

Lilith flog zurück, fing sich gerade noch ab, bevor sie gegen einen Baumstamm prallen konnte.
Ihr Bruder war verflucht stark, er hatte ihren Hieb mühelos pariert und das mit einer verletzten Schulter!

Luca sah zu, wie Ciaran beinahe ohne einen Funken von Schmerz im Gesicht den wirklich harten Schlag von Lilith parierte und war ein wenig überrascht. Immerhin steckte ein Pfeil in seiner Schulter, doch Luca zögerte nicht lange. Im Gegenteil, er feuerte sofort den nächsten Pfeil ab und zielte auf Ciarans Brust. Der Pfeil verfehlte sein Ziel, traf dafür aber seinen Arm mit dem er kämpfte.

Ciaran

Ciaran zischte wütend, als sein Arm getroffen wurde. Ohen zu zögern griff er nach dem Pfeil und zog ihn ruckartig aus seinem Arm. Ohne das herabfließende Blut zu beachten, warf er ihn beiseite, ebenso verfuhr er mit dem zweiten Pfeil, bevor er das Schwert in die andere Hand nahm.
"Glaubst du zwei lächerliche Stöckchen können mich aufhalten?", höhnte er.
Rasant ließ er sein Schwert auf Luca niedersausen. Ein widerliches Geräusch entstand, als die Klinge auf Fleisch traf.

Lucas Gesicht verzog sich vor Schmerzen. Ciaran hatte ihm am linken Oberarm eine ernstzunehmende Fleischwunde zugefügt. Durch den Aufprall seines Schwertes war er auf den Boden gestürzt, rollte sich aber noch rechtzeitig weg um einem weiteren Hieb auszuweichen.
Rasch rief er auch sein Schwert herbei, wie es Lilith zuvor getan hatte. Mit dem Schwert machte er einen gekonnten Sprung nach vorne und attakierte Ciaran von oben. Sein Hieb war heftig, aber hat ihn Ciaran noch parieren können?

Lilith

Lilith konnte sich einen entsetzten Aufschrei nicht verkneifen, als sie die Wunde sah die ihr Bruder Luca zugefügt hatte. Dieser antwortete mit einem Rückschlag, den Ciaran parierte, wobei jedoch die Klinge ein wenig abglitt und leicht in Ciarans Unterarm schnitt. Die Wunde war flach, blutete aber stark.
Wütend auf ihren Bruder, der alles zerstörte und es wagte ihren Geliebten anzugreifen, holte sie erneut mit dem Schwert aus und zielte auf seine verletzte Schulter.

Ciaran

Ciaran ignorierte die leicht brennende Wunde an seinem Arm, er spürte einen Luftzug hinter sich, wirbelte herum und parierte den Schlag seiner Schwester. Anstatt sie wie beim letzten Mal nur wegzuschleudern, hielt er diesmal ihren Schwertarm nach unten gedrückt und schlug ihr mit der flachen Klinge gegen den Kopf, sodass sie zurück taumelte und zu Boden sank.
Blut rann aus einer Platzwunde an ihrem dunklen Haarschopf.

Mit Luca war es nun endgültig vorbei. Seine Wut, sein Zorn gegen diesen einen Engel übernahm die Überhand. Es konnte nicht sein, dass er alles zerstörte. Seine Familie, ihn und nun auch noch Lilith, sein Ein und Alles. Mit einem Wutschrei stürmte er auf Ciaran los und begann einen wilden Kampf mit dem Schwert. Ein Hieb nach dem anderen traf auf Ciaran, einer heftiger als der Nächste. Mit gekonnten Bewegungen drängte Luca ihn immer weiter zurück. Sein Gesicht glühte vor Wut und seine Augen waren nur mehr Schlitze. Er wollte seinem Gegenüber wehtun und zwar sehr. Egal ob Ciaran den Hieb parierte oder nicht, setzte er schon zum Nächsten an, um ihm einfach nur wehzutun.

Ciaran

Etwas überrascht parierte Ciaran seine Hiebe, was immer schwieriger wurde, da der Engel wirklich wütend war und mit aller Kraft zuschlug, nur darauf aus ihn zu verletzen. Er sah die Wut in seinen Augen und lächelte befriedigt. Genau das hatte er erreichen wollen. Da war seine Schwester also doch zu etwas gut.
Er wich einem weiteren Hieb aus, sodass Luca ein wenig an Gleichgewicht verlor und holte aus um dem anderen einen heftigen Stoß zu versetzen, der ihm ein Ende bereitete. Ciaran hatte keine Lust darauf, weiter verletzt zu werden und er hatte bereits Lucas maximale Wut herausgelockt.

Lilith

Liliths Kopf dröhnte, als sie leise stöhnend versuchte die Augen zu öffnen. Ihre Lider flackerte, undeutlich erkannte sie zwei Gestalten. Ciaran und Luca.
Zu ihrem Entsetzen holte Ciaran gerade aus um Luca den finalen Stoß zu geben.
Das durfte nicht passieren! Nicht auch noch Luca! Sie konnte ihn nicht verlieren, nicht ihn!
Nicht einmal ihren Vater hatte sie so geliebt, erkannte sie.
Sie tastete neben sich, ihre Hände erkannten einen Wurfstern.
Obwohl vor ihren Augen alles verschwamm, hob sie ihn, zielte und ließ ihn dann mit aller Kraft die ihr noch blieb auf Ciaran zurasen.
Er bohrte sich direkt in seinen Rücken, da wo sein Herz saß.
Lilith hatte noch Zeit zu lächeln, bevor wieder alles schwarz wurde.

Luca war gefallen und sah hinauf zu Ciaran, der zu seinem finalen Stoß ansetzte, doch in dem Moment traf ihn ein Wurfstern von Lilith, die mittlerweile bewusstlos geworden war. Luca war klar, dass das seine einzige Möglichkeit war, denn sie hatte Ciaran eine ernsthafte Verletzung zugefügt, die nicht einfach so zum Ignorieren war.
Er hob sein Schwert auf, war mit einem Sprung wieder in einer stehenden Position und setzte nun zu seinem finalen Hieb an, der genau auf sein Herz zielte.

(tja, du kannst dich entscheiden ob du willst, dass er trifft oder nicht )

Ciaran

Ciaran stockte als er den Schmerz im Rücken spürte und im selben Moment als er nach vorne sah, bohrte sich eine Klinge in seine Brust und durchstach sein Herz.
Hustend und röchelnd ging er zu Boden. Blut lief aus seinem Mund, während sein Atem immer schwächer wurde.
Seine Augen jedoch veränderten ihren Ausdruck, verloren ihren wahnsinnigen Glanz. Mit jedem schwächer werdenden Atemzug wurden sie sanfter, bis sie den Ciaran zeigten, der er einst gewesen war.
Sein Blick richtete sich auf Luca, die Mundwinkel verzogen sich zu einem traurigen Lächeln.
"Danke", brachte er heraus. "Das...war..die Erlösung"
Erneut schwenkte sein Blick, er streckte tastend die Hand nach Lilith aus, strich ihr seltsam sanft über die Wange.
"Leb wohl, kleine Schwester"
Seine Worte waren kaum zu hören und Liliths Gesicht wurde mit Blut benetzt, als er sich über sie beugte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
Dann sank er neben ihr ins Gras und rührte sich nicht mehr.

(jetzt muss ich auch noch hier heulen)

Luca sank geschwächt zu Boden und wollte seine Augen schließen, doch er durfte nicht. Er rang sich die letzten Kräfte ab, stand wieder auf und ging geschwächt ins Haus hinein. Er durchsuchte alles nach einem Erste-Hilfe Koffer, den er schließlich auch fand. Mit ein paar Schritten war er wieder bei Lilith. Zum Glück hatte er bei seiner Krieger-Ausbildung eine Erste-Hilfe Ausbildung gemacht. Rasch holte er die notwendigen Dinge aus dem Köfferchen und begann ihre Wunden zu reinigen, vor allem ihre Kopfwunde. Dann verband er sie richtig, sodass sie kein Blut mehr verlor. Das Blut von Ciaran auf ihrer Stirn wischte er ebenfalls weg. Danach nahm er sie auf seine Schoss und wiegte sie sanft hin und her. Er hatte Angst um sie, aber er spürte ihren flachen Atem.
Kurz hob er seinen Blick an und sah zu Ciaran, der tot neben ihr lag. Er war so anders früher, das wusste er jetzt. Er war ebenfalls eine zerbrochene Seele gewesen, die nach Erlösung im Wahnsinn gesucht hatte. Luca war fertig mit seinen Nerven, die Angst um Lilith, der Kampf mit Ciaran, seine letzte Tat, bevor er starb, dass ihm lautlos die Tränen über das Gesicht liefen.