Im Kräutergarten

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Erleichtert betraten Daphne und Noyo den Kräutergarten.
Sie sog die würzigen Düfte ein und fühlte sich wie zu Hause. Zu Hause hatte sie auch einen eigene Garten gehabt.
Vielleicht erlaubte ihr die Direktorin ja, sich ein wenig um den Garten zu kümmern.
Langsam ging sie den Kiesweg entlang und betrachtete die Kräuter.
Ihre Augen schimmertem glücklich.

Noyo sah sich um- er war etwas überumpelt gewesen von dem raschen Abgang
er sah sich um
"Warum ausgerechnet der Kreutergarten?", fragte er und ging langsam hinter ihr her
seine Federspitzen nur wenige mm über dem Boden

"Weil ich Kräuter liebe. Früher hatte ich selbst auch einen kleinenKräuergarten bei meinen Eltern. Ich bin ein Heilerengel." meinte sie
und drehte sich zu ihm um.
Sie lächelte ihn zaghaft an.

"Dann sind wir ja Kolegen - wenns bei dir nicht klappt komme ich ins Spiel -", sagte er etwas bitter
aber was solls ...
Er streckte seine Flügel die eine enorme Spannbreite aufwiesen und steckte die Hände in die Hosentaschen.
Da er noch immer das Tuch trug, konnte er den Geruch der Kräuter nur gedempft warnehmen - doch ihm war das nur recht

"Der Tod ist nichts schlimmes." meinte sie und trat auf ihn zu.
"Er ist eine Erlösung für jene, die krank sind und unerträgliche Schmerzen haben."
Daphne lächelte ihn sanft an. Dann bückte sie sich und pflückte etwas vom Lavendel ab. Der Duft war stark und aromatisch.

"Da magst du recht ahben, aber der Tod ist weder angenehm noch fair! Er ersucht nicht nur jene, die er erlösen würde, sondern auch ..."
er stockte
alle jene, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben ... ehe es von einer fügung des oftmals ungerechten schicksaals beendet wird
er sah sie an - offenbar hatte er den Faden verloren, er räsuperte sich und ging langsam an ihr vorbei den Weg entlang

„Ja, da hast du Recht.“ Meinte sie und schaute ihn an.
Sie dachte an ihre Eltern, die nie etwas schlimmes gemacht hatten. Im Gegenteil …
Man hatte ihnen ungerechter Weise ihr Leben genommen und ihr Kind alleine und ohne Hilfe zurück gelassen. Daphnes Züge veränderten sich. Aus ihrem traurigen Gesicht wurde eine steinerne Maske.
„Möchtest du woanders hingehen?“ Sie hatte pllötzlich das Gefühl, als würde sie der Duft der Kräuter erdrücken.

Noyo sah sich um und betrachtete Daphnes Hinterkopf
ihr blondes Haar, glänzte in dem Licht, das die Sonnenstrahlen des Morgens auf sie warf.
"Wenn du möchtest -", sagte er ruhig, kam zu ihr zurück und warf ihr einen kurzen Blick zu.
als er ihr versteinertes Gesicht sah veränkten sich seine Augen kurz ehe sich seine Züge wieder entspannten.
"Ist etwas nicht in Ordnung?", fragte er und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken

"Mir ist es egal." meinte sie und betrachtete noch einmal prüfend die Kräuter, bevor sie sich wieder Noyo zuwandte.
"Nein, es... ist alles okey." Sie wollte ihn nicht schon wieder mit ihren Problemen belästigen.
Vielleicht war auch das der Grund gewesen, warum ihre Tante immer so abweisend gewirkt hatte. Wahrscheinlich wurde Daphnes Trauer ihr einfach zu viel.

Noyo sah sie nicht überzeugt an, sagte jedoch nichts dazu
Er sah zum Schulgebäude zurück und biss kurz die Zähne zusammen
dann sagte er
"Mir auch - aber lass uns draußen bleiben!", sagte er schließlich

Zu den Kampfplätzen wollte Daphne nicht. Sie mochte keine Gewalt. Sie verachtete sie.
Doch ihr fiel kein andere Ort als noch der Schulgarten ein. "Was hälst du vom Schulgarten?" schlug sie ihm schüchtern vor.

Noyo zuckte mit den Schultern
"Wenn du dort hin möchtest ...", sagte er und steckte seine Hände in die Taschen
unter seinem Tuch verzog sich sein Mund zu einem leichten Lächeln
ihr ist noch immer nicht wohl bei mir - nun ... sie wird ihre Gründe haben ...

"Ja, ich würde gerne dorthin gehen..."
Sie ging voran, mochte es allerdings nicht so gerne ihm den Rücken zu drehen.

>>> Schulgarten