Vor dem Büro der Direktorin

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Erik konnte Stimmen im Büro hören und beschloss daher noch zu warten.
Er lehnte sich entspannt gegen die Wand, schloss seine Augen und dachte gründlich nach.
Will ich das wirklich? Ja, das will ich wirklich. Ich WILL NICHT mehr kämpfen.
Er massierte seine Schläfen und überlegte weiter.

Noyo kam mit Daphne im Schlepptau vor dem Büro an
Dort stand bereits ein Mann - er schien kein Schüler zu sein
ein kriegerengel?
Noyo hatte schon einige dieser Engel getroffen - vorallem in Schlachten, wenn er die Seelen einsammelte und in die andere Welt brachte
er war von diesen immer wie das 'mädchen für alles' behandelt worden - daher hegte er nicht gerade eine große sympathie für diese Art von Engel
ihm war klar das es ein reines Vorurteil war - doch kontne er beim Anblick von kriegerengeln einfach nicht anders
er blieb stehen und drehte sich Daphne zu
"Ist das das büro der Direktorin?", fragte er sie flüsternd durch den Schutz des Tusches hindurch

Daphne ging hinter ihm her und blieb ruckartig stehen. Dort stand ein männlicher Kriegerengel und unwillkürlich zitterte sie.
Auf Noyos Frage nickte sie nur.
Keuchend schlang sie ihre Arme um ihren Körper, den Blic auf den Mann gerichtet und trat einen Schritt zurück.

Noyo runzelte die Stirn
"Hast du Angst?", fragte er und warf einen kurzen, prüfenden Blick über die Schulter
Für ihn sah es nicht so aus, als würde der Engel ihnen etwas antuhen - und wenn, war Noyo vorbereitet!
er sah wieder zu daphne
"das ... brauchst du nicht!", er lächelte sie beruhigend an - dann wurde ihm klar das sie es ja nicht sehen konnte und sagte
"Keiner hier wird dir etwas tun ... da bin ich mir sicher!"
und wenn soll sich der typ warm anziehen!

"Ja... große Angst...."
Daphne keuchte. Dann plötzlich klammerte sie sich an Noyo. Ihr ganzer Körper zitterte.
Ängstlich drückte sie ihr Gesicht an seine Schulter.

Ob der plötzlichen Nähe zuckte er kurz zusammen
doch ließ er es zu und legte ihr eine Hand an den Hinterkopf.
"Weißt du Krigerengel ... schützen - sie werden dir nichts tun ...", flüsterte er ihr ins Ohr
jedenfalls nicht ohne Grund ...

Daphne beruhigte sich langsam.
Ich benehme mich total unhöflich.
Sie löste sich von Noyo.
"Tut... tut mir Leid." sagte sie leise.

Noyo ließ seine hand von ihrem Hinterkopf gleiten
und legte sie vorsichtig an ihre Schulter
"nein - ist ... schon gut ...", sagte er leise

Daphne lächelte ihn zaghaft an.
"Danke." sagte sie ehrlich. Seine Hand fühlte sich so warm an. Und es tat so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.

Noyo nickte
Noch immer drangen Stimmen aus dem Büro der Direktorin.
wie lange das wohl noch dauert?
er war nie sehr geduldig gewesen und so steckte er die Hände in seine Hosentaschen um nicht in versuchung zu gelangen auf iwas einzuschlagen

Daphne schaute zur Tür und hoffte, dass entweder schnell der Mann verschwand oder das Noyo aufgerufen werden würde.
Aber dann wäre sie mit diesem Fremden alleine und das machte ihr Angst. Ihr Blick schweifte zu ihm hin. Er war eindeutig zu alt
für einen Schüler. Wahrscheinlich würde er Lehrer werden. Ich gehe nicht in seinen Unterricht. Er macht mir Angst.
Sie blieb dicht bei Noyo.

Noyo bemerkte wie Daphne näher kam und sah sie fragend an
"Sollen wir ... iwo hin? - ich denke das wird noch etwas dauern und ich habe eig. keine Lust hier nur rumzustehen ..."
er streckte seine Flügel - aber nicht vollständig - dazu waren sie eindeutig zu groß.

"Bitte." sagte sie beinahe schon flehend.
Sie drehte sich um und ging schon Richtung Treppe.
"Wohin möchtest du denn?"
Ihr war es egal, wohin. Nur weg von diesem Kriegerengel.

Erik schüttelte in seinen Gedanken nur den Kopf. Natürlich konnte er mitanhören, was die beiden sprachen. Immerhin war der Raum vor dem Büro nicht gerade groß und sie standen direkt neben ihnen, doch er versuchte es sich so gut als möglich nicht irgendwie zu Herzen zu nehmen, denn es war nur eines der vielen Vorurteile. Er hoffte inständig, er könnte es wiederlegen.
Ruhig und mit einem höflichen Lächeln auf dem Gesicht wandte er sich den beiden zu, obwohl sie dabei waren zu gehen.
"Hi! Freut mich euch beide kennenzulernen."
Er sah zuerst Noyo und dann Daphne freundlich in die Augen.

Daphne drehte sich langsam zum Mann um. "Guten Tag..." sagte sie leise.
Und blieb dort wo sie war. Sie musterte kurz misstrauisch den Mann und wartete noch immer auf Noyos Antwort.

Anscheinend hat sie wirklich eine riesengroße Angst vor mir....was würde ich nur dafür geben kein Kriegerengel und nicht immer diesen schrecklichen Vorurteilen ausgesetzt zu sein.
Er lächelte und nickte.
"Und wie heißt du?", fragte er neugierig und mit sehr angenehmer Stimme.

Daphne klammerte sich nun wieder an Noyo und stand direkt hinter ihm.
"Ich... ich heiße Daphne, Sir." sagte sie schüchtern und schaute hinter Noyo hervor.
Er kann mir nichts tun. Ich habe eine von Liliths Federn.
Sie lächelte ihn scheu an..

"Wenn du willst, kannst du mich ruhig dutzen, dass Sir ist mir so unangenehm."
Sie versteckt sich sogar vor mir, bin ich so angsteinflößend? Das wäre mir neu, die meisten beurteilen mich als....weich, zu weich und mitfühlend für einen Kriegerengel.
Erik war froh, dass er seine Flügel verstecken konnte, so dass sie nicht sichtbar waren, denn er wollte der verängstigten Daphne nicht noch mehr Angst einjagen.
So viel dazu, sie hat Angst vor einem Kriegerengel, aber vor einem Todesengel nicht, obwohl vielleicht kennen sich die beiden ja.
"Tja, und ihr beide werdet hier zu Schule gehen, sehe ich das richtig?", fragte er nun wieder fröhlich.

Daphne nickte leicht. "Ja, das haben wir vor." sagte sie zögerlich und schaute ihn argwöhnisch an.
"Und du... wirst Lehrer?" fragte sie ihn leise. Das wird der schlimmste Unterricht werden.

"Ja genau, zumindest hab ich das vor", antwortete er ruhig und gelassen.
Dann fügte er noch hinzu, aber so leise, dass man es fast nicht verstehen konnte:" Um endlich dem ganzen Kriegsirsinn zu entfliehen."
Was hat dieses Mädchen gegen mich? Ich habe ihr nichts getan und vor allem sie beurteilt mich, ohne mich zu kennen, ohne meine Vergangenheit zu kennen und ohne zu wissen, was ich von Kriegen und mir selbst halte.
Erik spürte ihre Angst und ihre Feindeseligkeit, was ihm ziemlich auf die Nerven ging und ihn innerlich aufregte, doch äußerlich blieb er ganz ruhig.

Noyo tättschelte leicht Daphnes Arm
Er hatte überlegt und sagte dann
"Raus - ich ... bin nicht so gerne in Gebäuden ..."
dort ist man so eingeängt ...
er betrachtete den kriegerengel und strich sich sein Haar aus den klaren Augen
er nickte um Daphnes Worte zu bestätigen
ja ... das werden wir ... warum sollten wir sonst hier sein?

Daphne nickte dem Mann noch einmal zu und lächelte ihn kurz und schüchtern an.
Dann wandte sie sich an Noyo.
"Bitte lass uns in den Garten gehen."
Ohne eine antwort zog sie ihn gen Kräutergarten.

Erik sah den beiden nach. Als er alleine war, ließ er den Kopf wieder sinken und ihm war elend zumute.
Es war eine Mischung aus Wut und Trauer, er selbst konnte es nicht ganz deuten.
Ich würde so gerne einmal jemanden begegnen, der KEINE Vorurteile hat, der nicht ANGST hat oder mich verurteilt für das, was ich bin. Ich habe es mir schließlich nicht ausgesucht.
Er ließ sich gegen die Wand fallen und dachte an Hector, seinen geh- und flugbehinderten Bruder.
Die Unterrichtszeit wird ja toll., dachte er sarkastisch. Wenn mir die Schüler schon einmal mit so viel "Respekt" entgegen treten
Erik stoppte sich wieder in seiner Wut.
Vielleicht kann ich sie ja irgendwann einmal vom Gegenteil überzeugen...

Aurora trat vor das Büro und schloss vorsichtig die Tür.
Leise seufzte sie und als sie ihren Kopf hob, wäre sie beinahe in einen Mann reingerannt.
"Oh, verzeihen Sie mir." sagte sie entschuldigend lächelnd.

Tracy kam vor dem Büro an
Dort standen ein Mann und ein Mädchen.
Sie atmete tief ein und ging auf die Tür zu, vor der die beiden standen
unsicher sah sie von der Tür zu den anwesenden
"Muss man sich hier anstellen?", fragte sie unsicher und drehte die schwarze Feder in ihren Händen